Unsere Vampirjäger Sippe kommt nach dem furiosen Einstand auf den frühen 8 Bit Spiel Systemen endlich im 16 Bit Zeitalter an.
Castlevania wird Erwachsen
Eine Konsolengeneration später – wir sind mittlerweile im spielerisch grandiosen 16 Bit Zeitalter angelangt – erscheint 1991 für das Super Nintendo Entertainment System (SNES) die bis dato perfekteste Castlevania Spiele Erfahrung.
obwohl ein Remake basierend auf dem Ur Castlevania, war und ist auch heute noch Leveltechnisch grandios ausbalanciert, atmosphärisch über jeden Zweifel erhaben und der Sound Score bis heute absolut hörig.
Jener bietet neben neuen Stücken auch Remix Versionen aus älteren Castlevania Teilen. Obwohl Super Castlevania IV wie bereits erwähnt, auf dem Klassiker aus dem Jahre 1986 beruht, wurde für den 16 Bit Einstand an nichts gespart.
So wurde u.a. der Levelumfang in die Höhe geschraubt. Nun gilt es für Simon Belmont fünf weitere Stages gegenüber dem Original zu beschreiten, bevor er dem Erzfeind gegenüber steht.
Grafisch fiel einen schon in Level 1 die Kinnlade in den Schoß und die Chipschwitzenden Mode 7 Effekte sind spektakulär und unvergessen.
Weitere „Must see“ Szenen sind der Schatzkammer Level und ein FX Gewitter bei Count Dracula´s Mutation.
Ein überaus nützliches Feature bot Simon Belmont´s Peitsche. Nur in dieser Episode konnte der Spieler diese in jede Richtung agieren lassen.
Egal ob schräg oben oder schräg unten, alles kein Problem für die Waffe. Schlußendlich konnte man sie gar als Verteidigung nutzen. Alles in allem eine sinnvolle und löbliche Erweiterung der berühmten Waffe.
Wer noch ein Super Nintendo sein eigen nennt, und dieses Meisterwerk an japanischer Programmierkunst erspähen sollte kann bedenkenlos zuschlagen.
Alternativ empfehle ich ein SNES Emulator nebst Super Castlevania IV ROM für den heimischen PC.
Ebenfalls in diesem Jahr erschien die Fortsetzung zum Handheld Titel aus dem Jahr 1989. Auch in Dorakyura Densetsu II (Castlevania II – Belmont´s Revenge) mit Christopher Belmont als Held wurde erneut auch unterwegs dem Count das Fürchten gelehrt.
Als direktes Sequel zum Vorgänger, ist es diesmal Christopher´s Aufgabe, seinen eigenen Sohn Soleiyu Belmont aus den Fängen Draculas zu befreien.
Doch konnte KONAMI solch brilliante Spielerfahrung vom Super Nintendo noch toppen? Ohhh jaaa und wie. Was die Firma 1993 veröffentlichte, schiesst für alle Nostalgie Beulen – inklusive mir ^ ^ – definitiv den Vogel ab.
Das für die auf CD Technologie basierende PC Engine Konsole der Firma NEC entwickelte Akumajou Dorakyura X – Chi no Rondo ist eine kleine Schatzkiste ohne Boden.
Kaum hat man die Silberscheibe in die Hardware verfrachtet, bekommt der gespannt drein blickende Zuschauer ein atmosphärisches Anime Intro serviert.
Dessen Hohn scheint darin zu bestehen, deutscher Sprachausgabe lauschen zu dürfen.
Für diese Tat wurde von Konami gar ein deutscher Professor engagiert. Denn weder Hard noch Software sind jemals offiziell in Deutschland erschienen. Die PC Engine war schon immer ein kleines Schmuckstück insbesondere für Importspieler.
Erst das PlayStationPortable Release von Castlevania – The Dracula X Chronicles liess auch einheimische Fans erstmals offiziell an dieser Perle teilhaben…
Wurde dieser damalige Kulturschock verdaut, läuft das Spiel zur Höchstform auf. Der auch unter dem Namen Rondo of Blood bekannte Castlevania Titel, bietet neben einem neuen Charakter namens Richter Belmont viele frische Ideen, welche diesen Teil bis dato zum absoluten Höhepunkt der Serie werden ließen.
Alternative Wege, Zwischensequenzen, neue Gegner und die Einführung des
spielbaren Charakters Maria Renard sind nur einige Beispiele dieses Juwels.
Die Story beginnt mit der Wiedererweckung Draculas durch seinen treuen Diener Dark Priest Shaft. Dracula lässt daraufhin verschiedene Dorfbewohner entführen. Darunter auch Annette Renard, Richter´s Freundin.
Es liegt nun an Richter alle Entführten Bewohner zu finden und den Ober Vampir zur Strecke zu bringen.
Dracula X – Rondo of Blood ist dafür berühmt, die Serie in eine neue Richtung gebracht zu haben.
Durch die vielen hier eingeführten Innovationen wie alternative Wege, Charakter Auswahl oder das Item Crash Feature bleibt Rondo of Blood für viele Fans sowas wie der Heilige Gral der Castlevania Serie.
Auch Gegner wie das Ape Skeleton oder der blitzschnelle Spear Men fanden hier ihren Einstand.
Neue Helden
Nachdem Konami bereits für Dracula X die Nintendo Hardware verschmäht hatte, sollte 1994 erneut die Plattform gewechselt werden.
Nun durften auch Sega Anhänger auf dem ehrwürdigen Mega Drive Dracula das fürchten lehren. Dieser taucht nämlich zu Beginn des ersten Weltkrieges wieder in Europa auf um Furcht und Verderben zu verbreiten. Hilfe bei der Wiederauferstehung erhält der Graf von der Adligen Elisabeth Bartley die dafür über die sprichwörtlichen Leichen geht.
Unter dem Titel Castlevania – The New Generation sollte scheinbar eine neue Zielgruppe erschlossen werden. Denn gleich zu Beginn des Spiels wurde mit den langen und liebgewonnenen Traditionen gebrochen. Charakterauswahl zu Beginn des Spiels war etwas gänzlich neues.
Und da dies scheinbar noch nicht genug war, kamen mit John Morris und Eric Lecarde zwei gänzlich Unbekannte ins vom Belmont Geschlecht beherrschte Castlevania Universum.
Während John mit einer Peitsche den Serienstyle aufrecht hielt, wollte Eric mit seinem Alcarde Speer so gar nicht recht passen.
Dennoch…. auch The New Generation wusste zu begeistern !
Wunderbare Levelkreationen wie der Turm von Pisa (natürlich wankend), ein panisches Gehetze über ein brüchiges Knochengerüst oder ein Abstecher in ein deutsches Eisenwerk zeigten das auch auf Mega Drive unterhaltsame und spannende Spielstunden geboten werden konnten.
Zudem sind auch wieder sehenswerte Endbosse vertreten, die dem Spieler mit witzigen Ideen entgegen treten.
Weiterhin spendierte Konami auch dem Sega Castlevania das bekannte Symbol Passwort System.
Schlussendlich machte sich auch die New Generation die Möglichkeit alternativer Wege für John und Eric zu nutze.
Back to the Nintendo Family
Vier Jahre nach dem bombastischen SNES Remake Einstand, kehrte auch Castlevania 1995 mit einem erneuten Remake auf das Super Nintendo zurück.
Grob genommen ist Akumajou Dorakyura XX, Kennern als abgemagerte Version des PC Engine Originals bekannt. Neben einer Neugestaltung der Level ( deshalb der in Japan verwendete Zusatz XX ) fällt vor allem der unnötig angezogene Schwierigkeitsgrad ins Gewicht.
Auch der Umfang des Spiels wurde reduziert. Die Auftritte von Maria und Annette Rennard sind keine Vergleiche zur Originalversion.
Es existieren zwar alternative Wege wie bei Rondo of Blood , aber durch den Verzicht der ehemals spielbaren Protagonistin Maria ist das Ergebnis eher ernüchternd !
Weiterhin wurde auch das schon vom SNES Erstling bekannte Symbol Passwort System integriert. Ansonsten hört und spielt sich dieses zweite SNES Peitschenabenteuer fast so souverän wie das Original.
In unseren Breiten erschien dieses gute aber definitiv nicht beste Remake im Februar 1996 unter dem Titel Vampire´s Kiss.
© KONAMI