[Kapitel 11] Vallis Middia
Gnadenlose Wildnis
Vom Wunsch erfüllt, ihre Bestimmung zu überwinden, gelangen die L’Cie nach Grand Pulse. Dort hoffen sie, Hinweise zu finden, wie sie ihrer Bestimmung entgehen und ihre Stigmata loswerden können. Doch ihre Suche bleibt erfolglos.
Selbst nach tagelanger, intensiver Suche finden sie nichts als Wildnis und Ruinen. Sie finden keine Anzeichen für menschliches Leben.
Ob die Menschen dem gnadenlosen Überlebenskampf auf Grand Pulse zum Opfer gefallen sind?
Wollen die Fal’Cie ihre Gottheit zurückrufen, um dieser verfallenen Welt neues Leben einzuhauchen?
Die Zeit verstreicht ohne ein Erfolgserlebnis. Die L’Cie werden unruhig und ihre Hoffnung schwindet. Eine gefährliche Entwicklung, denn negative Emotionen beschleunigen den Wandel ihrer Stigmata und bringen sie ihrem Ende als abscheuliche Cie’th näher.
Ein Ereignis führt ihnen die Gefahr vor Augen. Hopes Stigmata hat sich verändert.
Die Esper Alexander
Die Esper erscheinen, um gebrochene L’Cie durch den Tod zu befreien – das hatte Hope geglaubt. Doch als die Esper Alexander auftaucht und ihn aus seiner Verzweiflung reißt, kommt er zu einem anderen Schluss.
Die Esper erscheinen, um die L’Cie wachzurütteln und vor dem Abgrund zu bewahren. L’Cie, die aus Verzweiflung ihr Ziel aus den Augen verlieren, werden von den Espern mit aller Strenge ermahnt, ihre Prüfung zu überwinden und die Hoffnung nicht aufzugeben.
Alexander haucht Hope neuen Lebenswillen ein.
Die L’Cie beschließen, nach Norden zu wandern. Ihr Ziel ist der Heimatort von Fang und Vanille, Oerba.
Dort hoffen sie, Antworten darauf zu finden, was vor Jahrhunderten hier geschah und wie sie ihrem Schicksal ein Schnippchen schlagen können.
Die Esper Hekatoncheir
Orphanus zu bezwingen und somit Cocoon zu vernichten, das ist die Bestimmung der L’Cie. Wenn sie die nicht erfüllen, werden sie als Cie’th enden. Doch die Vernichtung Cocoons würde Millionen Menschenleben kosten.
Auf der Suche nach Hinweisen, wie sie ihr grausames Schicksal überwinden können, durchwandern die L’Cie Grand Pulse gen Norden. Ihr Ziel ist das Dorf Oerba.
Auf ihrem Weg durch die von wilden Tieren bevölkerte Ödnis begegnen sie keiner Menschenseele.
Die Zivilisation, die hier mit Sicherheit früher existiert hat, ist untergegangen. War das eine Folge des Transgressionskrieges, der vor einigen Jahrhunderten zwischen Grand Pulse und Cocoon tobte?
Fang stellt Vanille auf die Probe, um ihr die Wahrheit zu entlocken, die sie die ganze Zeit über für sich behalten hatte. Fangs Verdacht bestätigt sich. Sie war es, die sich damals in Ragnarök verwandelt und gegen Cocoon gekämpft hatte.
Vanille verbarg die Wahrheit vor ihr, damit sie sich nicht schuldig fühlen musste.
Vanille versucht verzweifelt, die Wahrheit zu leugnen, ihre Emotionen kochen hoch, als plötzlich die Esper Hekatoncheir erscheint.
Die Esper ist die personifizierte Ermahnung, die Wahrheit zu akzeptieren, so grausam sie auch sein mag.
Erinnerungen an Serah
Vanille verbirgt aus Furcht vor ihrer Bestimmung die Wahrheit vor Fang, die ihr Gedächtnis verloren hat. Doch Vanille tut Fang damit keinen Gefallen, sondern setzt sie im Gegenteil unter Druck.
Fang will verhindern, dass Vanille eine Cie’th wird, doch ohne ihre Bestimmung zu kennen, ist sie machtlos. Ihre Suche nach Hinweisen führt schließlich zu dem Zwischenfall in der Eyride-Klamm.
Nachdem sich die Wege von Fang und Vanille getrennt haben, begegnet Vanille Serah.
Serah denkt, sie treffen sich zum ersten Mal, doch Vanille hat Serah bereits zuvor gesehen, als Serah zufällig in das Bodhum-Residuum geraten war.
Vanille weiß um das tragische Schicksal Serahs. Ist doch Vanilles Selbstverleugnung und ihre Flucht vor ihrer eigenen Bestimmung die Ursache für Serahs Verwandlung in eine L’Cie.
Vanille ist niedergeschlagen von der rauen Wirklichkeit und von ihren Schuldgefühlen, doch Serah baut sie wieder auf.
Wenn die Wirklichkeit einem zu viel wird, dann muss man sich ihr nicht sofort stellen. Manche Dinge erscheinen einfacher, wenn man sie aus der Ferne betrachtet.
Diese Worte spenden Vanille Kraft.
Eine farblose Welt
Fang und Vanille erinnern sich an ihr Zuhause als einen wunderschönen Ort voller Blumen und umgeben von saftigen Grün.
Doch als sie nach langer, beschwerlicher Reisein ihre Heimat zurückkehren, erwartet sie eine farblose, von feinen Kristallpartikeln bedeckte Wüste. Ihre Hoffnung scheint nichts als eine Illusion gewesen zu sein.
Die L’Cie haben sich von ihrer Bestimmung abgewendet. Sie weigern sich, Orphanus zu vernichten und somit Cocoon zu zerstören. Sie wollen nicht die Leben von Millionen Menschen opfern.
Doch ihre Entscheidung hat einen Preis. Ihre Stigmata verändern sich stetig und zeigen unmissverständlich, dass ihre Zeit bald abgelaufen ist. Schon bald wird ihr Ende als Cie’th gekommen sein.
Oerba, der Ort, von dem sich die L’Cie Erlösung erhofften, entpuppt sich als Ort des Todes und des Nichts.
Trotzdem sind sie entschlossen, weiter ihren Weg zu gehen, bis zum bitteren Ende.
Untergang von Menschenhand
Für die Fal’Cie sind Menschen Werkzeuge, die sie nach Belieben für ihre Zwecke missbrauchen. Sie manipulieren die Menschen über ihre Herzen.
Barthandelus nutzte Serah, um Lightning und Snow auf den Pfad der Zerstörung zu bringen, der letztendlich zum Untergang Cocoons führen soll.
Raines ließ er als Marionette wiederauferstehen und setzte ihn als neuen Primarchen ein, um den Zorn des Jagdgeschwaders heraufzubeschwören.
Die Angst des Volkes schürte er so weit, dass die Menschen gegenseitig übereinander herfallen. Cocoon versinkt in Rebellion und Chaos.
Das aufgestachelte Jagdgeschwader will Orphanus vernichten, unwissend, dass damit Cocoons Untergang besiegelt wird.
Um zu verhindern, dass Cocoon von Menschenhand vernichtet wird, müssen die L’Cie nach Cocoon zurückkehren. Natürlich könnte auch das wieder eine Falle sein.
Barthandelus könnte versuchen, ihre Herzen zu manipulieren. Er könnte sie so weit treiben wollen, dass sie nicht anders können, als sich in Ragnarök zu verwandeln und Orphanus zu vernichten.
Barthandelus verschwindet, doch nicht ohne ihnen ein Luftschiff zu hinterlassen, mit dem sie nach Cocoon zurückkehren können.
Die L’Cie stehen vor einer Entscheidung, die das Schicksal Cocoons bestimmen könnte.
Heimkehr
Auf der Suche nach Erlösung kehrten Vanille und Fang nach Jahrhunderten zurück in ihre Heimat, doch Oerba war in einer Wüste aus Kristall versunken.
Cocoon, die Heimat der übrigen L’Cie, droht im Chaos unterzugehen. Von den Fal’Cie manipuliert, bringen sich die Menschen gegenseitig um.
Auch wenn Cocoon ihnen zum Feind geworden ist, so ist es doch noch immer ihre Heimat. Sie müssen Cocoon vor dem Untergang bewahren.
Der Fluch der Fal’Cie ist ungebrochen. Die Bestimmung der L’Cie, Cocoon zu vernichten, ist nicht überwunden.
Ihre Heimkehr könnte Cocoons Untergang zur Folge haben. Dennoch wählen sie diesen Weg. Sie wollen die Menschen vom Kämpfen abhalten und den Fal’Cie einen Strich durch die Rechnung machen.
Am Boden der Verzweiflung wollen sie den Halm der Hoffnung ergreifen.
Cocoon gilt es zu bewahren.
Nicht für eine verlorene Gottheit und nicht für irgendjemand anderen – sondern für sich selbst.