[Kapitel 5] Lichterwald von Gapra
Der Sinneswandel
Lightning und Hope haben beschlossen, sich nicht mit ihrem fremdbestimmten Schicksal abzufinden und sich gegen das Sanktum zu wehren. Auf ihrem persönlichen Feldzug erreichen sie den Lichterwald von Gapra.
Ihre Verfolger haben sie zwar abgehängt, doch der Gapra-Lichterwald wird vom Sanktum kontrolliert und eine Begegnung mit feindlichen Soldaten ist somit wahrscheinlich.
Aller Gefahr zum Trotz müssen sie den Gapra-Lichterwald durchqueren, um zum Kapitol Eden, der Hauptstadt des Sanktums, zu gelangen.
Nachdem Odin erschienen war, als sie Hope zurücklassen wollte, hatte Lightning beschlossen, für Hope mitzukämpfen und ihn zu beschützen. Doch nicht nur ihre Einstellung hat sich geändert.
Hope, der bisher Lightnings Hilfe angewiesen war, möchte nun selbst die Führung übernehmen. Lightning erkennt die Entschlossenheit in seinen Augen und überlässt ihm den Vortritt.
Ein Messer zur Verwahrung
Auf seinen eigenen Wunsch hin hat Hope die Vorhut übernommen und nun führt er Lightning durch den Lichterwald von Gapra.
Hope möchte stark werden. In den Kämpfen, die er an Lightnings Seite gegen das Sanktum bestehen muss, hofft er, Erfahrung zu sammeln und stärker zu werden.
Er muss Furcht und Mitleid überwinden. Wenn er Schwäche zeigt, so fürchtet er, könnte Lightning ihn zurücklassen.
Es ist nicht so, dass er keine Angst hätte, doch er überspielt sie und tritt entschlossen auf.
Lightning ist von Hopes Wandel beeindruckt und gibt ihm ein Messer als Glücksbringer. Es ist jedoch nur zur Verwahrung, irgendwann soll er es ihr zurückgeben.
Eine Lücke im Netz
Eine Patrouille des Observationsbataillons Wald und Forst (SG-OWF) fliegt über Lightning und Hope hinweg. Merkwürdigerweise wirken die Soldaten nicht sehr alarmiert.
Lightning, die sich in militärischen Dingen auskennt, analysiert die Situation. Aus der nachlässigen Überwachung schließt sie, dass die Soldaten noch nicht wissen, dass sich L’Cie in diesem Gebiet befinden. Vermutlich hält das PSIKOM Informationen zurück, um sein Versagen zu vertuschen.
Das PSIKOM, das direkt dem Sanktum unterstellt ist, blickt gewöhnlich auf andere Einheiten herab. Sein elitäres Gehabe sorgt nun für eine Lücke im Überwachungsnetz.
Unter diesen Umständen sollte es möglich sein, den Gapra-Lichterwald unbemerkt zu durchqueren und problemlos zum Kapitol Eden zu gelangen.
Wendet sich für die vom Pech Verfolgten nun endlich das Blatt zum Glück?
Die Bedeutung von NORA
Da das PSIKOM Informationen zurückhält, ist die Überwachung im Gapra-Lichterwald eher fahrlässig und lückenhaft.
Lightning und Hope gönnen sich eine kurze Pause und lassen ihre Gedanken zu den anderen L’Cie schweifen. Ob Sazh und Vanille noch auf der Flucht sind? Was ist wohl aus Snow geworden?
Überraschend fragt Hope, warum die Gruppe, die Snow anführt, NORA heißt.
Von dieser Frage etwas irritiert, antwortet ihm Lightning, dass NORA ein Akronym für „Nieder mit Obligationen, Regeln und Autorität“ ist. Es beschreibt den Wunsch nach einem freien, ungebundenen – man könnte auch sagen, nach einem unverantwortlichen – Leben.
Hopes Miene verfinstert sich. Seine Irritation steht ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Eilig durchschreitet er das Tor, auf der Suche nach einem Feind, an dem er seine Entrüstung und seinen Zorn abreagieren kann.
Reue und Zorn
Lightning stellt Hope zur Rede und erfährt endlich, was zwischen ihm und Snow los ist.
Bei dem Aufstand gegen die Purgation verlor Hope seine Mutter, wofür er Snow die Schuld gibt. Verbitterung und Zorn haben sich in sein Herz eingebrannt. Er hat sich Lightning angeschlossen, um im Kampf gegen das Sanktum stärker zu werden und irgendwann Snow herausfordern zu können.
Die Klinge in Hopes Hand blitzt gefährlich auf. Wird das Messer, das Lightning ihm als Glücksbringer gab, eines Tages zur Vollstreckungswaffe seiner Vergeltung?
Dunkle Erinnerungen steigen in Lightning auf. An ihrem Geburtstag erfuhr sie von ihrer Schwester Serah die Wahrheit, dass Serah zu einer L’Cie geworden war. Doch Lightning wollte ihrer Schwester nicht glauben und wies sie mit herzlosen, spöttischen Worten zurück. Als sie erfuhr, dass Serah die Wahrheit gesprochen hatte, war es bereits zu spät.
Zurück blieb an jenem Tag nur Serahs Geburtstagsgeschenk – das Messer, das für Lightning zum Sinnbild ihrer Reue geworden ist.
Operation Nora
Als Hope sich mitfühlend den toten Soldaten nähert, ruft ihn Lightning schroff zurück.
Ihr Weg, den sie beide gewählt haben, ist der Weg des Kampfes. Sie werden viele Soldaten bekämpfen und ausschalten müssen. Wenn sie nicht ihr eigenes Leben verlieren wollen, dann dürfen sie sich kein Mitgefühl erlauben.
Lightning erklärt Hope, wie er seine Zweifel überwinden kann. Er soll sich auf sein Ziel konzentrieren und alles andere ausblenden.
Dieser Überlebensstrategie gibt Hope den Namen „Operation Nora“, in Gedenken an seine tote Mutter und als Versprechen, Snow zur Rechenschaft zu ziehen. Er weiß, dass Rache seine Mutter nicht zurückbringen wird, doch er kann einfach nicht anders.
Lightning erkennt, dass sie einen Fehler begangen hat. Sie wollte Hope Mut machen und ihm seine Zweifel nehmen, damit er überlebt. Doch sie hat ihn nur darin bestärkt, seine Rache vollenden zu wollen, und damit in noch größere Gefahr gebracht.
Das Rad dreht sich
Operation Nora, die Rache für den Tod seiner Mutter, ist für Hope zum einzigen Lebenszweck geworden.
Lightning fühlt sich dafür verantwortlich, dass sie Hope auch noch in seinem Wahn bestärkt hat, doch sie weiß nicht, wie sie ihn davon abbringen soll. Sein Kampfgeist hält Hope aufrecht. Wenn sie ihn vom Kämpfen abhielte, könnte er seinen Lebenswillen verlieren.
Entgegen ihres ursprünglichen Planes beschließt Lightning, Hopes Zuhause in Palumpolum einen Besuch abzustatten.
Zur gleichen Zeit muss Snow eine schwierige Entscheidung treffen. Soll er das Jagdgeschwader unter dem Kommando von Brigadegeneral Cid Raines bei der Suche nach den Pulse-L’Cie unterstützen? Trotz einiger Zweifel entscheidet er sich dafür.
Was geht bloß in Snow vor, der doch geschworen hat, Cocoon zu beschützen?
Sazh und Vanille haben endlich Piz Vile durchquert und erreichen eine wunderschöne Gegend voll himmlischer Natur.