Die Geschichtsträchtige Waffen Ballade im Test.
Nach der Installation (wie ich es seit PlayStation 3 Besitz hassen gelernt habe -.-), wird sich als erstes verbeugt.
Nicht nur vor den eigenen digitalen Wurzeln, sondern auch in der Genre Nachbarschaft. Flimmert das Opening über den Screen, werden unweigerlich Erinnerungen an Onimusha 2 wach.
Hier wie dort, wird mit schöngeistig designten Chara Introducings und kraftvoller Musikuntermalung gearbeitet. Klassisch japanische Holzschnitt Technik, gibt sich den Möglichkeiten der Hardware hin.
Entwickler Studio Game Republic liebt es bunt. Versprüht effektvoll japanisches Esprit. Stil und Reduktion. Schon im Intro blitzt die Detailfreude der Charaktere durch. Die Ausstaffierung der Truppe läd zum entdecken und staunen ein.
Yoshiki Okamoto nebst Team, scheinen die Hardware im Griff zu haben. Dies suggeriert mir jedenfalls das Opening. Doch kann der Rest die Erwartungen halten, was der Anfang so spielerisch leichtfüssig schafft?
Dazu musste ich mich erneut in einen Krieg begeben. Wobei hier der Begriff Krieg, durchaus mehrfach gedeutet werden darf ^^
heike monogatari digital die zweite
Für den Nachfolger der äußerst charmanten Onimusha Alternative [Genji], wird auch gleichzeitig die Geschichte weiter gesponnen. Was dies heisst, dürften Kenner des PlayStation 2 Vorgängers wissen.
Der Genji Clan um den jungen Schwertkämpfer Yoshitsune und seine Verbündeten, konnten den Machthungrigen Heishi eine schmerzvolle Niederlage zufügen. Dies war unter anderen ein Verdienst, der mysteriös magischen Machtquelle, dem Amahagane.
„Die Genji Sippe, ist auch als Minamoto bekannt. Während der Taira Clan (Heishi) auch als Heike bekannt sind. Die Entwickler erzählen den Titel basierend auf der Original Erzählung etwas frei nach“.
Nach dem Verlust des Herrführers Taira no Kagekiyo, ziehen sich die gedemütigten restlichen Heishi zurück. Wunden lecken. Nun 3 Jahre später im Jahre 1187, greifen die erstarkten Heishi erneut zu den Waffen. An ihrer Spitze ein neues Machtinstrument. Die Schamanin Kuyo will mit Hilfe des teuflischen Mashogane, die Macht und den Sieg erringen.
Und was liegt da näher, als mit den Einheiten in den Genji Stützpunkt einzufallen.
Mobilisierung made in Japan. Der Überfall zu Beginn des Spiels wird sehr atmosphärisch präsentiert.
Möge der Krieg beginnen…
zwiespalt
Genji Days of the Blade ist ein Sequel! Und Nachfolger sollten prinzipiell eine Serie nach vorne bringen. Sei es nun auf der technischen oder spielerischen Ebene.
Konnte man im Vorgänger auf zwei spielbare Charaktere (Yoshitsune / Benkei) zurück greifen, Shizuka fungierte hier noch als beratender NPC, wurde für Days of the Blade aufgestockt. So sind neben den alten Helden Yoshitsune & Benkei, nun auch die Tamayori Priesterin Shizuka Gozen spielbar. Ein brandneuer Charakter, stellt der Gott des Krieges, Buson dar.
Mit jenem Original Chara, vollführen die Entwickler auch gleichzeitig einen kleinen Insider Gag. Da Buson ein göttliches Wesen ist, muss für seinen Auftritt auf der Erde, erst ein passender Körper gefunden werden, in welchen er transferiert werden kann. Gesagt getan!
Buson wird in die körperliche Hülle Eures besiegten Erzfeindes Kagekiyo verfrachtet. Dies wirkt sich beim ersten Treffen mit den verbleibenden Charakteren, sehr verwirrend aus ^^ Jener Gag scheint aber nur zu funktionieren, wenn man auch den Vorgänger kennt.
Zu Beginn des aktuellen Abenteuers, ist man noch allein unterwegs. Die weiteren Protagonisten, schließen sich im Verlauf des 1. Kapitels an, während Buson seine Ankunft ins 2. Kapitel verlegt. Ohne störendes Menügewusel, kann man nun nach belieben zwischen den Charakteren switchen.
Die Protagonisten wurden dafür dem Digi Kreuz zugeordnet. Optimiertes Kämpfen auf Knopfdruck.
Eure Verbündeten, zeichnen sich nicht nur durch unterschiedliche Agilität und Stärke aus, sondern auch durch individuelle Fähigkeiten.
So kann Yoshitsune Wände entlang laufen oder an späterer Stelle Sprungpunkte nutzen. Kriegsmönch Benkei, kann Barrikaden und andere Hinternisse beseitigen, während Shizuka ihre Kettenklingen wie Greifhaken nutzt.
Buson hingegen verlässt sich zusätzlich im Kampf auf magische Attacken. Diese Fähigkeiten nutzt man entweder an vorgeschriebenen Spielpunkten (um scheinbar kleine Geschicklichkeits Passagen zu haben), oder lässt sie zusätzlich in die Kämpfe (Shizuka / Buson) einfließen.
Überarbeitet wurde ebenfalls das Kamui System. Ist Eure durch Kämpfen gefüllte Kamui Anzeige gefüllt, gelangt Ihr mit Druck auf die L1 Taste auf eine spirituelle Kampfebene. Hier schaltet man die überrumpelten Gegner in Zeitlupen Optik und Symbol basierten Angriffen aus. Jenes Schema kennt man aus unzähligen anderen Titeln. Es ist nicht schlecht, bringt den Titel aber dadurch nicht nach vorn und schmeckt schlußendlich eher nach Mittel zum Zweck.
Gerade für Genji, hätte ich mir da etwas mehr Schwertkampftüftelei gewünscht. Spätere Gegner können dieses Feature ebenfalls auf Euch anwenden.
Nun ist das System vertauscht und ihr müsst mittels korrekter Symbol Eingabe, den Attacken ausweichen um selbst einen finalen Schwertstreich setzen zu können.
art of fighting
Gespannt war ich natürlich auf die Waffenduelle, die bereits im Vorgänger hervorragend choreographiert waren. Auch Genji Days of the Blade, ist mehr Waffen Simulator denn Action Adventure mit vereinzelten Kämpfen.
Denn der Kampf wird bei Genji zelebriert. Hier kommt man mit dumben Button Mashing nicht weit. Der Titel verlangt Reflexartiges Ausweichen und ein Verständnis zwischen den Faktoren Blocken und Konter Attacken. Die Heishi Truppen sind zumeist auf Zack und bestrafen Unachtsamkeit gnadenlos. Die Synergie aus Bewegung, Deckung und Angriff inmitten der großen Gegnerhorden ist ein Knackpunkt, den auch Genji Days of the Blade mal wieder nach vorne treibt.
Leider hatte schon der Vorgänger einige Probleme, die äußerst dynamischen Kämpfe, Kameratechnisch harmonisch einzufangen. Auch Days of the Blade hat teilweise mit diesen alten Problemchen zu kämpfen. Lernt man die Essenz des Kampfes, sind diese Dinge wie immer weniger störend. Vorallem Besitzer des Erstlings, werden mit diesem Dilemma eher zurecht kommen als Einsteiger.
Richtig fordernd werden schließlich die Schlachtszenarios (Ichinotani, Yashima etc.). Hier wird Euer Waffenskill schonungslos gefordert. Positiv muss man dann hier, nochmals das bereits erwähnte Chara Switch Sys anbringen. Ihr könnt Kämpfe / Kämpfer den unterschiedlichsten Gegnertypen und Situationen anpassen.
charakter entwicklung
Damit Ihr den gegnerischen Truppen Stand halten könnt, wurde ebenfalls auf eine Mischung aus Alt und Neu zurück gegriffen. Neben der Möglichkeit insgesamt 5 Waffen mit unzähligen innewohnenden Fähigkeiten zu erhalten, sind auch wieder die mächtigen Amahagane Kristalle im Einsatz.
Eure Truppe findet die reinste und seltenste Form des mysteriösen Kristalls. Im Hintergrund ist Yoshitsunes Bruder zu sehen.
Diese Artefakte findet Ihr im Nachfolger nur durch penibles Absuchen der jeweiligen Location. Kommt man in die Nähe dieser Kristalle, beginnt im Nachfolger Eure interne Amahagane Anzeige zu leuchten. Der Indikator, dass in der Nähe eine dieser kostbaren Essenzen lauert.
Die Amahagane dienen dem Aufstieg Eurer eigenen Lebenspunkte und der Kamui Anzeige. Etwas anderst verhält es sich mit dem gegnerischen Mashogane. Jene Kristalle sammelt Ihr im Kampf gegen die diesbezüglichen Gegnertypen und steckt diese in das Aufwerten Eurer Attackwerte der Waffen.
Ebenfalls fließen beim Mashogane Bonuspunkte ein. Je nachdem wie gut Ihr Gegner mit kombinierten Angriffen eindeckt, gibt es unterschiedlich hohe Masho Boni abzustauben.
poesie zum spielen?
Als absolut sehenswert entpuppen sich die Zwischensequenzen, die die Geschichte vorran treiben. Leider bleibt selbige ansich flach. Es gibt einige gute Ansätze innerhalb des absolut verschenkten Potenzials. Alles plätschert eher so dahin. Es fesselt nur durch die Bombastik nicht durch das erzählte selbst.
Sehr sehr schade wie ich finde, denn mit dem Genji Monogatari, auf welchem die Spiele rudimentär basieren, steht absolut genialer Erzählstoff bereit. Genji Days of the Blade hat sehr gute Charaktere, vergisst es aber jene mit wirkungsvollen Background zu füllen.
Da gibt es zum Bsp. diese äußerst interessante Konstellation Shizuka Gozen / Taira no Noritsune. Hier bietet sich neben dramaturgischer Erzählweise auch ein spielerisch Kniff an (z.b. abschließendes Gefecht Shizuka only / Noritsune). Leider verpassen die Storywriter eine Chance nach der anderen eine packende Geschichte zu inszenieren.
Auch mit Buson, wissen die Entwickler nicht so recht, was sie anfangen sollen. Nach seiner atmosphärischen Beschwörung, hofft man vergebens auf einen genialen Charakter. Er bleibt farblos. Theoretisch überflüssig. Nur fürs Kämpfen geeignet. Hier überzeugt er.
Die vielen Szenerien die man im Laufe des Abenteurs besucht, schwanken ebenfalls zwischen Wow ! und Hoffentlich bin ich bald raus hier. Der Vorgänger hatte diese wundervollen Naturabschnitte und grandiose Jahreszeiten. Dies fehlt fast gänzlich bei Days of the Blade.
Musikalisch werden gute Stücke geboten, die sich jedoch vereinzelt wiederholen. In Kombination mit der Spielwelt, schafft es auch Days of the Blade eine glaubwürdig Altjapanische Stimmung zu vermitteln. Dies liegt auch daran, dass auf dem Silberling zusätzlich die Japanische Tonspur schlummert.
Der Titel macht durchaus Laune und überzeugt durch einige Lichtblicke innerhalb des Gesamtwerkes. Dennoch gehen die Entwickler mit einigen Aspekten zu oberflächig um (Charaktere vs Story), während sie sich anderen scheinbar gar nicht widmen wollten (Kamera). Da kommt der Gedanke von Zeitdruck bis zum Launch nicht von ungefähr.
Kenner und Freunde des Vorgängers, sollten dem Titel für kleines Geld, definitiv einen Blick würdigen. Die Kämpfe sind furios wie eh und je, der Umfang des Titels gehörig gestiegen und mit 4 Charakteren wird auch unterschiedlicher Kampfflow geboten.
Wer Genji Days of the Blade verinnerlicht, wird viele Stunden gut unterhalten. Es trübt nur der Gedanke, dass mit mehr Feintuning in einigen Bereichen, eine rundum überzeugende Fortsetzung im Laufwerk schnurrt.
Einsteigern und Ungeduldigen Spielernaturen, rate ich vom Kauf ab, da die Kämpfe fordernd sind und die Kamera für zusätzlichen Frust sorgen könnte.
Schlussendlich ist Genji Days of the Blade eine Fortsetzung für Fans des Erstlings. Erwartet keine Evolution. Stellt es Euch eher wie… unterhaltsamer Stillstand mit alten Macken vor.
~ Genji Days of the Blade Staff ~
Genji: Kamui Souran
System: PlayStation 3
Genre: Action Adventure Release: November 2006 (JP) März 2007 (PAL)
Scenario Writer: Hideyuki Ishizeki
Executive Director: Yoshiki Okamoto
Director: Yuichi Ueda
Art Director: Keita Amemiya
Character Design: Saito Koiki
Wissenswertes
Äußerst interessant, gestalten sich Bilder der scheinbar 1. Trail Demo zu Genji Days of the Blade.
Neben einer wie ich finde, schöneren Gestaltung des Charakter Displays (siehe links oben), sind auch die restlichen Anzeigen in dieser frühen Version schöngeistiger implementiert wurden.
Auch die Hit Anzeige, hat es so nicht in die finale Version von Genji Days of the Blade geschafft.
keita_amemiya
Keita Amemiya, ist ein bekannter Character Designer und Filmregisseur. Im Gaming Bereich, dürftet Ihr seine Arbeiten u.a. aus Onimusha 2 & Onimusha 3 kennen.
Weiterhin war Amemiya san auch in das Konzept Design der Anime OVA Iria – Zeiram the Animation involviert. Bei den Realfilmen Zeiram und Zeiram 2, übernahm er u.a. die Regie.
Auf seiner [Homepage], gibt es unter Punkt Works, einen kleinen Überblick über sein Schaffen.
Bonus?
Nach dem Abspann, könnt Ihr ein System Save erstellen. Dadurch erhaltet Ihr Zugriff auf die Bonusinhalte von Genji Days of the Blade.
Soundtrack
Hört 36 Stücke des Genji O.S.T.
Filme
Unter Punkt Filme, könnt Ihr Euch nochmals die komplette Geschichte vor Augen führen. Der Movie Viewer, gibt Euch Zugriff auf sämtliche Story Zwischensequenzen des Spiels.
© Game Republic